Aus Liebe zum Detail

Die Art und Weise wie sich ein Aikidoka auf der Matte verhält kann mitunter etwas vom normalen täglichen Verhalten abweichen. Die Etikette wird allerdings hauptsächlich deshalb geachtet, um ein einfaches Miteinander im Training zu ermöglichen sowie Ursprung und Tradition des Aikido zu wahren. Denn das angemessene Verhalten einer Person ist ebenso Bestandteil des Aikido wie die Techniken, die unterrichtet werden. Darum achte auf Deine Umwelt und Deine Mitmenschen und sie werden Dich achten.

Ordnung und Sauberkeit

  • Schuhe zieh bitte am Eingang zum Dojo aus, auf der Matte bewegt man sich barfuss.
  • Die Kleidung und der Körper werden aus Respekt vor dem/r Partner/in sauber und rein gehalten. Das bedeutet auch, Zeh- und Fingernägel sind geschnitten, Haare ggf. gebunden, Schmuck abgelegt und Hände und Füße gewaschen. Der Trainingsanzug sollte regelmäßig gewaschen werden.
  • Bitte iss nicht im Dojo.
  • Momentan müssen wir die Matten immer auf- bzw. nach dem Training wieder abbauen. Da Du auch mittrainierst, hilf doch dabei mit.
  • Vergewissere Dich, dass Du am Ende des Trainings alles mitgenommen hast. Bitte lass keine Trainingsutensilien im Dojo.

Sicherheit im Training

  • Wenn Du zum Training kommst, solltest Du geistig aufnahmebereit, körperlich gesund und belastbar sein.
  • Musst Du während der Stunde die Matte verlassen, so solltest Du den/die Lehrer/in kurz informieren.
  • Teile Deinem/r Lehrer/in gesundheitliche Beeinträchtigungen und Verletzungen unverzüglich mit.
  • Übe die Techniken mit Rücksicht, Achtsamkeit und angepasst an Dein Können und das Deines/r Übungspartners/in.
  • Beim Umgang mit Waffen (Bokken, Jo, Tanto) solltest Du besonders sorgfältig und aufmerksam sein, um Verletzungen zu vermeiden.

Etikette und Respekt

  • Der Trainingsanfang ist wie eine Verabredung zum gemeinsamen Üben. Pünktlichkeit hilft, diese Verabredung besser wahrnehmen zu können. 15 Minuten vor Trainingsbeginn solltest Du einplanen.
  • Beim Betreten und Verlassen der Matte verbeugt man sich kurz.
  • Vor Beginn und am Ende des Unterrichts wird eine kurze Meditation gehalten, an deren Ende man sich verbeugt.
  • Wenn Du zu spät kommst, setzt Du Dich im Seiza an den Mattenrand und wartest auf ein Zeichen des/r Lehrers/in.
  • Während der Vorführung einer Technik kannst Du Dich im Kniesitz, dem seiza, oder im Schneidersitz hinsetzen. Am Ende der Erklärung verneigt man sich im seiza.
  • Diskutiere nicht übermäßig über Techniken. Bevor Du Korrekturvorschläge erteilst, soll Dein/e Partner/in Zeit haben, sich auszuprobieren und zu üben.
  • Am Ende der Stunde bedankt man sich durch Verneigen bei seinem/r letzten Trainingspartner/in. Diese Bedankung ist stellvertretend für alle Übungspartner der Stunde.

In Japan wird die Idee gelebt, dass Treue zu sich selbst in Disziplin, Fleiß und Ordnung ihren Ausdruck finden. Damit ist weniger gemeint, dass Selbstaufgabe nötig ist, um Aikido zu erlernen, als dass der gegebene Rahmen in einem Dojo wahrgenommen und akzeptiert wird. So wirst Du am meisten vom Training profitieren. Aber das Wichtigste bleibt: Behandle andere so, wie Du selbst behandelt werden möchtest – mit Höflichkeit und Respekt. Dann wirst Du mit Sicherheit viel Spaß auf der Matte und eine gute Zeit mit Deinen Trainingspartnern haben.

Verneige dich vor deinem Gegenüber, wenn er vor dich tritt – schicke ihn auf seinen Weg, wenn er dich verlässt.

 

Morihei Ueshiba